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Auf der Suche nach guten Gesundheitsinformationen?

Teil 2: Informationssuche mit Suchmaschinen und Katalogen

Die bekannteste Methode der Informationssuche im Internet ist die Nutzung von sogenannten Volltextsuchmaschinen wie Google, Ask, Bing oder Yahoo. Dabei hat Google die mit Abstand größte Reichweite, nicht nur in Deutschland.

Volltextsuchmaschinen

Der Vorteil dieser Suchmethode ist, dass mit einer einfachen Suchanfrage sehr schnell Treffer gefunden werden. Die Einfachheit der Methode und die erzielten Treffer (die meisten Nutzer geben sich mit den Top-5 zufrieden) täuschen aber oft darüber hinweg, dass das Ergebnis längst nicht optimal und bei Nutzung unterschiedlicher Suchmaschinen auch sehr ungleich ist. Dafür gibt es mehrere Gründe:

  1. Das Ergebnis einer Volltextsuchmaschine hängt extrem von der Formulierung der Anfrage ab.
    So kann Einzahl oder Mehrzahl wie 'Blase' oder 'Blasen' schon sehr entscheidende Unterschiede bringen.
    Ebenso bestehen große Unterschiede im Suchergebnis zwischen einer Abkürzung für eine Diagnose als Suchbegriff und deren ausgeschriebener Form wie z.B. 'ALS' und 'Amyotrophe Lateralsklerose'.
    Weitere Unterschiede im Ergebnis auch bei laiensprachlicher Formulierung wie 'Schnupfen' und dem Fachbegriff 'Rhinitis'.

  2. Die Volltextsuchmaschinen decken nicht das gesamte Internet ab. Insbesondere Datenbanken, interaktive Webseiten oder wissenschaftliche Informationsanbieter wie Universitäten sind häufig unterrepräsentiert, da sie entweder schwer zu erfassen sind oder sich nicht hinreichend mit Suchmaschinenmarketing beschäftigen. Jede Suchmaschine hat ihren eigenen Datenbestand und versucht für sich möglichst alle Daten (mit sogenannten Spidern, die alle Webseiten abklappern) zu erfassen. Dabei sind die Strategien bei der Erfassung der Milliarden von Webseiten sehr verschieden.

  3. Das Vorgehen zur Auswahl und Präsentation der Ergebnisreihenfolge der Treffer eines Suchvorganges, also das sogenannte Ranking, erfolgt bei den einzelnen Suchmaschinen unterschiedlich.

  4. Allgemeine Volltextsuchmaschinen müssen sich auf allen Gebieten "des täglichen Lebens" gut auskennen. Wie im wirklichen Leben ist es dann so, dass dies für allgemeine Anfragen auch hinreichend funktioniert, für Spezialanfragen aber Spezialisten herangezogen werden müssen. Diesen Themenbereich werden wir anhand der wissenschaftlichen Literatursuche im Teil 5 näher beleuchten bzw. bei der Nutzung von Themenportalen für Medizinische Spezialgebiete in Teil 4.

Ist man sich dieser Besonderheiten bewusst, wird auch klar, was man für eine "gute Recherche" tun muss:

  • Nutzen Sie nicht nur eine Suchmaschine (wie Google), sondern mehrere, um die unterschiedliche Netzabdeckung der Suchmaschinen und deren unterschiedliche Suchmechanismen für sich zu nutzen. Bei seltenen Themen nutzen Sie eine Meta-Suchmaschine wie Metager, die die Ergebnisse von mehreren Suchmaschinen zusammenträgt.

  • Stellen Sie möglichst mehrere Suchbegriffe zusammen. Testen Sie Einzahl und Mehrzahl, verwenden Sie synonyme Begriffe (aus Laien- und Fachsprache) und recherchieren Sie ob es Abkürzungen gibt bzw. was die Abkürzungen ausgeschrieben bedeuten.

Kataloge

Die Nutzung von Katalogen ist unüblich geworden. Zu Unrecht, denn Kataloge haben gegenüber Volltextsuchmaschinen auch deutliche Vorteile:

  • Man landet mit verschiedenen Begriffen (Einzahl, Mehrzahl, Synonymen) immer in der gleichen Kategorie und hat somit immer die gleichen Treffer auch bei unterschiedlichen Suchstrategien.

  • Die Einträge werden von Menschenhand eingetragen, was zwar einen Geschwindigkeitsnachteil und einen hohen Aufwand verursacht, dafür aber die Wahrscheinlichkeit für eine richtige Themenzuordnung deutlich erhöht. Auch hängt es in Katalogen nicht von der 'Intelligenz' der Suchmaschine ab, sondern von der Intelligenz der menschlichen Redakteure.

  • Man kann in Katalogen Einträge vorschlagen, die ein Redakteur dann ggfs. ergänzt. Ein koordiniertes Zuarbeiten ist also möglich.

  • Oft beinhalten Kataloge auch Querverweise zu verwandten Themen, sodass die Einordnung eines Begriffes oder Themas einfacher fällt oder man inspiriert wird für andere allgemeinere oder spezifischere Suchanfragen.

Es ist darauf zu achten Kataloge zu nutzen, die themenspezifisch viele Einträge haben und einen großen Bekanntheitsgrad aufweisen.

Der größte und auch bekannteste Webkatalog derzeit ist DMOZ. Ein ebenfalls sehr bekanntes Verzeichnis, welches allerdings nicht mehr sehr gut gepflegt wird, ist Yahoo. Für deutschsprachige Gesundheitsinformationen ist www.medinfo.de der mit Abstand größte Spezial-Katalog mit seinen über 20.000 eingetragenen Internetadressen zu über 3.600 Gesundheitsthemen.
Andere noch erwähnenswerte Spezial-Kataloge für Gesundheitsthemen gibt es von der ÄZQ (www.patienten-information.de) oder Best-Med-Link (www.best-med-link.de).

weiter zu Teil 3: Nützliche Werkzeuge, Vorgehensweisen


Seite erstellt am: 17.09.2009 17:11:00, zuletzt geändert am: 18.11.2009 14:03:00
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